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LOKALTEIL WALDKIRCHEN vom 19.09.2003

Zuschüsse : "Kulturlandschaftsmuseum" nimmt Gestalt an
Grenzüberschreitende Maßnahme in der Gemeinde Haidmühle auf den Weg gebracht - Freistaat und Euregio helfen bei dem Zukunftsprojekt

Haidmühle/Bischofsreut (pr) Das "Kulturlandschaftsmuseum Grenzerfahrung" ist auf den Weg gebracht. Wie bei einer Besprechung von Haidmühles Bürgermeister Fritz Gibis mit MdL Dr. Gerhard Waschler und Euregio-Geschäftsführer Kaspar Sammer deutlich wurde, ist die Finanzierung des grenzüberschreitenden Projekts weitgehend gesichert. Das Museumskonzept liegt bereits seit März 2002 vor.

In drei so genannte "Module", die bis einschließlich 2005 verwirklicht werden sollen, ist das Gesamtprojekt gegliedert. Kernpunkt ist das Modul A mit dem Arbeitstitel "Erfahren und Erleben der Ausstellungsobjekte". "Im Naturraum der 'Bischofsreuther Waldhufen' liegen kulturelle Relikte auf engstem Raum vereint, so dass sie zusammenhängend fußläufig erreichbar sind", heißt es dazu im schriftlich fixierten Konzept. Ortswüstungen, verlassene Raumreuten und Waldhufendörfer gehören ebenso dazu wie historische Transportwege - der Goldene Steig, verschiedene Triftkanäle oder die Waldbahn - und Bodenschätze: Goldgrubenfelder und der Torfabbau beispielsweise. Wesentlich sind auch die verschiedenen Boden- und Vegetationsformen oder alte Haustierrassen, die das einmalige Landschaftsdenkmal "Bischofsreuter Waldhufen" aufzuweisen hat. Das Konzept berücksichtigt auch das einheimische Handwerk, das sich weitgehend in der Nutzung von Holz und Wasserkraft erschöpft.

Unter Modul B ist die Errichtung eines "Kulturlandschaftshauses" zusammengefasst. Vorgesehen ist das ehemalige Schulgebäude von Bischofsreut. Dort werden Dauer- und Sonderausstellungen eingerichtet, es gilt als Begegnungsstätte und beherbergt - geht alles nach Plan - einmal die Verwaltung des Museums. Die einzelnen Elemente von Modul A sollen über ein entsprechendes Wegenetz am Kulturlandschaftshaus zusammengeführt werden.

Modul C schließlich ist die so genannte "Museums- und Präsentationsdidaktik". Diese Informationsvermittlung soll mit Hilfe moderner Medien erfolgen und sowohl den klassischen Erholungsurlauber als auch den Natur- und Erlebnistouristen ansprechen, vor allem auch für Akzeptanz des Museums bei der einheimischen Bevölkerung sorgen.

MdL Dr. Gerhard Waschler würdigte das Projekt bei der Besprechung im Haidmühler Rathaus wegen seiner "kulturhistorischen und grenzübergreifenden Bedeutung". Dadurch werde die enge Bindung der Leute an das Land, an Natur und Landschaft des Heimatraums in besonderer Weise vergegenwärtigt, sagte der Abgeordnete, der als Mitglied des Kulturausschusses im Bayerischen Landtag auch mit der Finanzierung des Projekts befasst ist und dauerhafte Unterstützung und Begleitung zusicherte. Für die Realisierung des ersten Maßnahmepakets für dieses Jahr hatte Waschler die ministerielle Zusage von 49 000 Euro aus dem Kulturfonds im Gepäck. Bis 2005 werde die Staatsregierung insgesamt 123 000 beisteuern, versprach er.

Euregio-Geschäftsführer Kaspar Sammer bestätigte, dass aus dem EU-Programm Interreg III A für grenzüberschreitende Projekte weitere 154 000 Euro bereitgestellt werden. "Bei der ersten Sitzung des Interreg-Lenkungsausschusses werden wir die Finanzierung festzurren", sagte er. Die fehlenden rund 30 000 Euro für das 307 000 Euro schwere Projekt teilen sich Landkreis und Gemeinde Haidmühle im Verhältnis 1:2. Bürgermeister Fritz Gibis: "Die Finanzierung ist damit so gut wie unter Dach und Fach."

Für Gerhard Waschler war besonders erfreulich, dass die Region damit für das Stifter-Jahr 2005 ein weiteres Highlight zu bieten hat. Allerdings müsse das Projekt langfristig begleitet werden. "Das ist keine einmalige, sondern eine langfristige Aufgabe für die nächsten Jahre", sagte der Abgeordnete.

Passauer Neue Presse.

© Neue Presse Verlags-GmbH

LOKALTEIL WALDKIRCHEN vom 15.11.2003

Bischofsreut freut sich: "Mit KuLaMu entsteht etwas in Deutschland bislang Einmaliges!" Startschuss für Kulturlandschaftsmuseum - Neue Verwendung für alte Schule und Attraktion für die ganze Region
von Reinhold Steiml

Bischofsreut. Die Ideengeber, die Befürworter, die Geldspender, die Gemeindebürger - sie alle sind sich einig, dass gestern der Startschuss für etwas ganz Großes in der Gemeinde Haidmühle erfolgt ist: Das "Kulturlandschaftsmuseum Grenzerfahrung" wird in Bischofsreut realisiert.

Sie bibberten, zitterten, froren. Aber das nahmen die Gäste gerne in Kauf für die Freude darüber, dass da in der Novemberkälte vor dem ehemaligen Bischofsreuter Schulhaus ein Meilenstein gesetzt wurde. Bürgemeister Fritz Gibis erklärte, warum. Mit dem Büro für ökologische Feldforschung, Naturschutz und Landschaftsplanung (FNL), das ohnehin schon die einzigartige Kulturlandschaft der "Bischofsreuter Waldhufen" betreut, sei eine Idee geboren worden, die der Grenzgemeinde eine große Bereicherung verschaffe: das "Kulturlandschaftsmuseum Grenzerfahrung". Mit diesem Projekt werde die wunderbare Kulturlandschaft, in der die Bevölkerung hier an der Grenze lebe, gepflegt und erhalten und zusätzlich würden sich damit in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten neue Perspektiven für den sanften Tourismus in dieser Region auftun.

Die Finanzierung erfolge über ein sich über drei Jahre verteilendes Förderpaket. 300 000 Euro würden in die Gemeinde Haidmühle an Fördermitteln fließen. 50 Prozent kämen von der Europäischen Union aus dem Interreg-III-A-Programm, 35 Prozent vom Bayerischen Kulturfond, fünf steuere der Landkreis bei und zehn trage die Gemeinde Haidmühle selbst. Fritz Gibis dankte der Regierung von Niederbayern, dem bayerischen Wirtschaftsministerium, der Euregio Bayerischer Wald-Böhmerwald, Landtagsabgeordnetem Dr. Gerhard Waschler für seinen Einsatz im Kulturausschuss, Landrat Alexander Muthmann und allen anderen Befürwortern dieses Projekts sowie den "Machern" von FNL mit Ernst Obermeier an der Spitze.

Obermeier war es auch, der das Projekt vorstellte.

Vorstellung des Museumskonzeptes

Der Planer Herr Obermeier stellt das Museumskonzept vor

Das Baustellenschild an der Alten Schule in Bischofreut

Das "Bauschild" an der Alten Schule in Bischofsreut

Einen "Tag der Freude" nannte Dr. Gerhard Waschler dieses gestrige Ereignis. Es gebe viele Anträge und wenig Geld heutzutage, "aber bei so einem Projekt muss man begeistert sein". Er selbst kenne keine Maßnahme, die annähernd so gut pädagogische, schulische, grenzüberschreitende, kulturelle, geschichtliche und landschaftliche Aspekte vereine: "Das ist absolut förderwürdig!" Für die Realisierung wünschte er weiter viele Verbündete und Visionen und er zeigte sich sicher, dass 2007 für die grenzüberschreitende Landesausstellung Bayern-Böhmen "dieses KuLaMu eine Perle sein wird." Allen, die hier leben, werde diese Einrichtung gut tun, mit der Land und Leute ins rechte Licht gerückt werden. Deshalb werde er weiter im Haushaltsausschuss alles für dieses Projekt tun.

Als "ein neues Juwel im Landkreis" bezeichnete stellvertretender Landrat Ludwig Lankl dieses Projekt. Er weiß - auch als Bürgermeister von Ringelai am Beispiel des Keltendorfes Gabreta - , wie wertvoll so eine Einrichtung sein könne. In unserer Region seien Landschaft, Lebensqualität und Tourismus ein großes Kapital; wenn nun - wie hier - intakte Natur mit vielfältiger Flora und Fauna, Kultur- und Lebensraum in den Mittelpunkt gestellt werden, sei ein ideales Projekt auf den Weg gebracht: "Das Geld ist da gut investiert." Seine Anerkennung galt Jenen, die das "KuLaMu" auf den Weg gebracht haben, die es finanzieren und mittragen.

Kaspar Sammer von der Euregio sieht in dieser Naturlandschaft eine "Region, wie es sie kein zweites Mal europaweit gibt". Weil dieses Projekt in idealer Weise und grenzüberschreitend dieses Areal festigt, vorstellt und den sanften Tourismus fördert, habe der Lenkungsausschuss auch 150 000 Euro dafür bereitgestellt.

Dann schritten die Redner zur Tat und enthüllten an der Fassade ein großflächiges Plakat, das allen des Wegs kommenden zeigt, dass hier Großes entsteht - das "Kulturlandschaftsmuseum Grenzerfahrung".

Die Ehrengäste

Dabei waren: MdL Dr. Gerhard Waschler, stellv. Landrat Ludwig Lankl, Pfarrer Heinrich Anzeneder, die Altbürgermeister Wolfgang Landshuter und Franz Weiboltshamer, Vertreter von der Regierung von Niederbayern, Freilichtmuseum Finsterau, Naturpark Bayerischer wald, Euregio, Landratsamt, Dorfbeirat, Nachbarbürgermeister, Vertreter der Nationalparks Bayerischer Wald und Sumava, vom Forst, der Gemeinschaft "Grünes Herz Europas", die Gemeinderäte angeführt von 2. Bürgermeister Herbert Noe, Vereinsvorsitzende und zahlreiche Bürger.

Das vorgesehene KulturLandschaftsHaus

Die alte Schule in Bischofsreut –
Das vorgesehene KulturLandschaftsHaus

Honoratioren beim Startschuss des KulturLandschaftsMuseums

Honoratioren (v.l.n.r: Ernst Obermeier (FNL), Kaspar Sammer
(EUREGIO), Fritz Gibis (Bürgermeister Gemeinde Haidmühle),
Ludwig Lankl (stellv. Landrat), Prof. Dr. Gerhard Waschler (MdL))

Passauer Neue Presse.

© Neue Presse Verlags-GmbH