PNP: Das „KuLaMu“ soll ein Erlebnis werden, Juni 2007Museumsprojekt mit Wanderungen, Mitmachaktionen, Theaterführungen in einer einzigartigen KulturlandschaftDas KuLaMu und seine Ziele interessiert auch die Jugend: Grundschulkinder warfen bei einer Einlage auf besondere Art einen Blick in das Programm. (Foto: Grimbs)
von Andreas Grimbs Bischofsreut.Erstmalig hat der Förderverein „Kulturlandschaftmuseum Grenzerfahrung e. V.“ sein Programm für die erste „KuLaMu“-Saison einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. So vielfältig wie die Kulturlandschaft gestaltet sich auch das Veranstaltungsangebot. Egal ob man den KuLaMu-Führer auf einer Erlebnisführung „Auf den Spuren der Säumer“ begleitet, ob man mit dem Förster auf dem Triftsteig unterwegs ist, eine „tierische Nacht im Heu“ verbringt oder dem Künstler Toni Menacher in seine Waldwerkstatt begleitet - das KuLaMu-Programm garantiert stets vielfältige Erlebnisse und Eindrücke für Groß und Klein. „Ein Museum mit Leben erfüllen“, so Fördervereinsvorsitzender Erich Dorner, sei die klare Zielsetzung des Arbeitkreises gewesen, der das umfangreiche Programm in vielen gemeinsamen Arbeitstunden entwickelt hat. Besonders stolz sei er nun, dass das Ergebnis einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden kann. Hierbei seien vor allem Vermieter und Touristiker gefragt, die das Angebot an ihre Gäste weitergeben sollen. Der Förderverein habe seit seiner Gründung vor knapp einem Jahr viel bewegt. Zum weiteren Gelingen sei man aber auf die Unterstützung einer breiten Basis angewiesen. Dabei müssten die Vermieter als Multiplikatoren des KuLaMu wirken. In einer Spielszene brachten die Schüler der 4. Klasse der Grundschule Haidmühle das KuLaMu-Programm den Besuchern aus ihrer Sicht näher. Erich Dorner präsentierte das Konzept eindrucksvoll in einer Multimedia-Schau. Mit Herbert Noe und Max Schmidhuber konnten zwei Landschaftsführer aus den eigenen Reihen für die musikalische Umrahmung der Präsentation gewonnen werden. Anja Kienitz, Leiterin der Jugendherberge Frauenberg und neue Kassiererin des Fördervereins, stellte das Programmheft und das Buchungsverfahren für die KuLaMu-Bausteine vor. „Dies Broschüre soll das Museum mit Leben füllen“ so Anja Kienitz. Als Leiterin der Jugendherberge habe sie in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass die Belegung durch Familien immer wichtiger werde. Mit den entsprechenden Programmen sei es durchaus möglich, neue Gästegruppen zu gewinnen. Hier solle die Gemeinde ihr Potential nutzen. Für die Veranstaltungen werden sowohl feste Termine im Programm geboten, als auch individuell zu buchende Gruppentermine. Das Buchungsverfahren soll aber grundsätzlich über die Tourist-Info der Gemeinde abgewickelt werden. Bürgermeister Fritz Gibis dankte dem Förderverein für seine großartige Arbeit. Als Träger des KuLaMu habe die Gemeinde seit 2003 zusammen mit dem Kulturfonds Bayern und der EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG III bereits über 310 000 Euro in den grenzüberschreitenden Erhalt einer einzigartigen Kulturlandschaft investiert. Als weiterer Meilenstein sei die Errichtung eines Kulturlandschaftshauses im alten Schulhaus in Bischofsreut als zentrale Anlaufstelle für das KuLaMu-Projekt geplant. Hierbei sehe er die Finanzierung der Baumaßnahme als das kleinere Problem. Wesentlich schwieriger sei es, die Kosten für den laufenden Betreib zu schultern. Hierzu müsse man starke Partner gewinnen. Abschließend informierte Erich Dorner über die Landesausstellung Bayern/Böhmen. Hier ist die Gemeinde Haidmühle ein so genannter Treffpunkt der Landesausstellung. Unter dem Motto „Herent und drent“ wird am 29. Juli eine Wanderung vom Bischofsreuter Kirchplatz ins tschechische Böhmisch-Röhren stattfinden. Auf dem Weg wird man allerlei Historisches erleben können: Neben Schwiarzern, Siedlern bei der Arbeit und Kirchgängern wird man auch Säumern und historischen Grenzwachen begegnen, bevor die Wanderer im Tschechischen zur Einkehr erwartet werden. Näheres kann unter www.kulturlandschaftsmuseum.de im Internet nachgelesen werden. Der nächste Termin ist übrigens eine Erlebnisführung auf dem Goldenen Steig am Samstag, 23 Juni. Los geht es um 14 Uhr am Kirchplatz des Waldhufendorfes Bischofsreut. Entlang des Goldenen Steigs erzählen zwischen Bischofsreut und Böhmisch Röhren zwei Landschaften diesseits und jenseits der Grenze ihre lange gemeinsame, vor allem aber im 20. Jahrhundert doch so unterschiedliche Geschichte. Ein einheimischer Museumsführer weiß spannende Geschichten über den abenteuerlichen Säumerweg. Anmeldung bis morgen, Freitag, in der Tourist-Info, Tel. 08556/19433, ist erforderlich. |