Kulturlandschaftsmuseum Grenzerfahrung

PNP-Online RegioNews Waldkirchen: "Ein echter Fingerzeig für das »KuLaMu«", März 2006

Passauer Neue Presse

Beim Kirchplatz Bischofsreut entsteht der »Auftaktplatz« zum »KulturLandschaftsMuseum Grenzerfahrung«

von Reinhold Steiml.

Haidmühle. Die Planungen für den Auftaktplatz an der Bischofsreuter Kirche, mit dem auch optisch auf das künftige »KulturLandschaftsMuseum Grenzerfahrung« (kurz KuLaMu) hingewiesen werden soll, wurde dem Gemeinderat vorgestellt. Aus zwei der drei vorgelegten Varianten soll nun dieser Platz entstehen, wobei die endgültige Planung nochmals im Gremium abgesegnet werden soll.

Wie bereits berichtet, soll das KuLaMu mit dem Kulturlandschaftshaus ein bedeutendes und in seiner Art einzigartiges Zentrum erhalten. Hierzu soll die alte Schule in Bischofsreut umgebaut und mit einem neuen Museumsbau ergänzt werden. So lange das Kulturlandschaftshaus nicht verwirklicht ist, muss ein anderer Ort die Funktion als zentrale Anlauf- und Informationsstelle für die Besucher des KuLaMu übernehmen. Unmittelbar vor der Bischofsreuter Kirche wurde ein Platz gefunden, der den Erfordernissen des KuLaMu zunächst genügt: Er liegt in der Nähe des zukünftigen Kulturlandschaftshauses auf öffentlichem Grund unmittelbar an der Dorfstraße. Jeder der von der B12 bei Philippsreut nach Haidmühle fährt, kommt hier vorbei. Zudem sind bereits ausreichend Parkplätze vorhanden.

Nachdem im vergangenen August mit dem Flursteig der erste Museumssteig eröffnet worden war, wurde zu dessen Eröffnung eben an diesem Kirchplatz im Schatten mächtiger Kastanienbäume bereits im August 2005 provisorisch erste Museumstafeln aufgestellt. Doch der kleine Platz ist bislang noch ungenügend gestaltet und lädt deshalb noch wenig zum Empfang der Besucher ein.

Damit sich dies ändert, wurden vom Leiter des Projekts »Kulturlandschaftsmuseum Grenzerfahrung«, Ernst Obermeier und von dessen FNL-Landschaftsplanung drei verschiedene Gestaltungsvorschläge vorgestellt.

Im Rahmen einer intensiven und sehr konstruktiven Diskussion gelangten Bürgermeister Fritz Gibis, der Gemeinderat und der Planer zu einem gemeinsamen Ergebnis. Das etwas abschüssige Gelände soll durch eine möglichst großzügige Stufenlösung aufgefangen werden, so dass eine weitgehend ebene Aufstellfläche entsteht. Die Pflasterung mit Naturstein wird an das KuLaMu-Design angelehnt. Neben den Museumstafeln sollen KuLaMu-Bänke, wenn möglich auch ein Tisch Platz finden. Auf ein ursprünglich ebenfalls vorgesehenes kleines Kunstwerk wird wohl aus Platz- und Kostengründen verzichtet werden müssen. Die Diskussion bezüglich der Gestaltung eines über den Empfangsplatz hinausgehenden größeren Flächenumgriffs führte zu einer Erweiterung des Themas. In Bischofsreut ist das Ambiente des traditionellen Waldhufendorfes ganz im Sinne des KuLaMu noch in einmaliger Weise erhalten. Andererseits aber vollziehen sich stellenweise auch ungünstige Entwicklungen. Deshalb wäre laut Obermeier aus ortsplanerischer Sicht eine der bedeutsamen Historie und dem Landschaftsraum angemessene Sicherung vorhandener Strukturen und gestalterische Aufwertung insbesondere des Straßenraumes sehr wünschenswert. Nachdem derartige Maßnahmen die Möglichkeiten des KuLaMu übersteigen, wäre diesbezüglich die Durchführung eines von umfangreichen Fördermitteln gestützten Dorferneuerungsverfahrens äußerst wertvoll.

Da eine Dorferneuerung derzeit noch Zukunftsmusik ist und auch für das Kulturlandschaftshaus noch viel Arbeit und Geld zu erbringen sind, soll nun zunächst der Auftaktplatz für das KuLaMu bald nach der Schneeschmelze gebaut werden. Die Gäste können dann bereits auf repräsentative Weise empfangen werden und sich nach ihrer Ankunft gleich ausgiebig über das KuLaMU und seine Museumssteige informieren.

Der Gemeinderat hat einstimmig der »Mischung« aus zwei Varianten zugestimmt; der Endentwurf soll ihm nochmals vorgelegt werden.

Im Rahmen der Diskussion hatte Karl Berger angesprochen, dass seiner Meinung nach hier der verkehrte Platz ausgewählt worden sei; er plädierte eher für das Areal an der Wolfgangskapelle. Das wiederum kam für Obermeier nicht in Frage, sei es doch am Rande des Ortes gelegen, der Kirchplatz dagegen wesentlich zentraler und einsehbarer. Auch Bürgermeister Gibis hielt wenig von der Alternative Kapellenbereich, sei dies doch eher eine Ruhezone. Selbst Kapellen-Initiator Franz Weiboltshamer plädierte dafür, dort die Ruhezone bei zu behalten.

Ferner ging es um die auch Rollstuhlfahrern gerecht werdende Gestaltung des Areals am Kirchplatz, um den Umstand, dass durch die Stufen nicht die Schneeräumung behindert werden dürfe, um die Einbeziehung des Umfeldes und anderes mehr. Inge Krüger regte an, doch zu eruieren, ob das Grundstück des ehemaligen Gasthauses Frank nicht auch erworben und einbezogen werden könnte. Hier will Fritz Gibis nachfragen.

Inge Krüger erinnerte erneut daran, ob nicht ein Förderverein für das KuLaMu gegründet werden könnte. Laut Obermeier werde ohnehin demnächst ein Flyer herausgegeben, der gerade dafür werben soll. Er setzt auch viel auf die bei einem Besuch von MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler gemachte Zusage, wonach auch er für genügend Resonanz dafür sorgen wolle.

Nun geht es aber zunächst an die Gestaltung des Areals beim Kirchplatz - als Fingerzeig für das KuLaMu.

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