Kulturlandschaftsmuseum Grenzerfahrung

PNP, Eine Zeitreise ins (Über-)Leben an der böhmischen Grenze , 15. 01.2007

Passauer Neue Presse

Förderverein plant Führungen auf KuLaMu-Steigen

Bischofsreut/Haidmühle (gri). Der Förderverein Kulturlandschaftsmuseum (KuLaMu) hat eine Arbeitsgruppe gebildet, die ein Konzept zur Vermarktung der bereits bestehenden Museumssteige entwickelt. Unter dem Leitthema "Eine Zeitreise in das (Über-)Leben an der böhmischen Grenz\'" soll das KuLaMu programmatisch mit Leben erfüllt werden.

Ziel ist es, die kulturhistorischen Besonderheiten einer exponierten Landschaft in die Breite zu tragen und Interesse für ursprüngliche Lebens- und Arbeitsformen zu wecken. Die meist von harten Lebensbedingungen geprägte Entwicklung soll in den Mittelpunkt der öffentlichen und touristischen Aufmerksamkeit gerückt, für Bildungszwecke erschlossen und als eine Art Zeitreise angeboten werden. In erlebnisreicher, alle Sinne erfassender und von Veranschaulichung geprägter Methode will man die Themen den Besuchern näher bringen. Insgesamt fasst man drei Kategorien von Führungen ins Auge: Gegenwärtig werden vom Planungsbüro FNL Akustik-Führer entwickelt. Diese liefern Individualbesuchern Informationen über die Themen der Steige. Die Tonträger stehen ab Frühjahr zur Verfügung und können von Interessenten entliehen werden. Ein weiteres Angebot richtet sich an Besuchergruppen. Ausgebildete Führer begleiten diese über die Steige und schildern geschichtliche Begebenheiten und frühere Lebens- und Arbeitsweisen. Anekdoten und Erzählungen lassen die Vergangenheit lebendig werden. Daneben werden Freilichttheateraufführungen als besondere Veranstaltungen angeboten. In schauspielerischer und historischer Aufmachung werden ehemals lebensnahe Szenen an verschiedenen Stellen der Museumssteige den Besuchern dargeboten. Die literarischen Texte fließen aus der Feder des Freyunger Schriftstellers Michael Sellner. Und schließlich steht die handelnde Erfahrung der Museumsthematik im Mittelpunkt. So genannte "KuLaMu-Pakete" werden angeboten. Zuständige Führer wählen dann die jahreszeitlich und witterungsbedingt möglichen Themen aus. Folgende fünf Pakete werden in einer Art Baukastensystem ins Programm aufgenommen: Trift, Wald- und Holzarbeit; Ackerbau; Wiese und Weide; Haus- Hof- Stall; altes Handwerk Dabei werden traditionelle Arbeitstechniken angewandt, beispielsweise melken und säen mit der Hand, Kartoffel klauben, Holzbearbeitung mit alten Werkzeugen usw. So können die ehemaligen Formen der Arbeit anschaulich und original erfahren werden. Als Nutzer dieser Angebotspalette erwartet man Schüler- und Jugendgruppen - zunächst als Starter die örtlichen und umliegenden Gemeinschaftsunterkünfte (Jugendherbergen und Erlebnistage Bayerischer Wald). Grundsätzlich sollen mit dem Konzept viele Zielgruppen angesprochen werden: Feriengäste, die Einheimischen, Schulklassen, Wander- und Kulturvereine, Tagesausflügler . . . Wie Vertreter von Beherbergungsbetrieben bekunden, würden die Inhalte von Gästen nachgefragt. Deshalb bestehen laut Vorsitzendem Erich Dorner berechtigte Hoffnungen auf erfolgreiche Umsetzung. Die Themen werden zurzeit katalogisiert und stehen ab dem kommenden Frühjahr im Angebot. Besonders bemühen wollen sich die Verantwortlichen in nächster Zeit um die Gewinnung von Multiplikatoren. So werden im Frühjahr zum Beispiel die Landkreis-Touristiker und die Vermieter vor Ort zu einer Infoveranstaltung eingeladen, Werbe- und Infoschreiben werden verbreitet. Kontakte zu verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden bereits hergestellt und werden in nächster Zeit noch ausgeweitet. Besonders erfreut sind die Organisatoren über das enorme Interesse des Bayerischen Fernsehens an den laufenden Projekten der Bischofsreuter Waldhufen und die Vielzahl der Sendungen, die zu einem überregionalen Bekanntheitsgrad beitragen.

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